Dienstag, 15. Januar 2013

26 - 3 Spring Rolls im 5-Mann-Abteil

Schön war's, doch weiter geht's:

Für heute (den 11. 1.) hatten wir unser Weiterreise in den Norden vororganisiert. Die bestand darin, von einem Boot am Bungalow abgeholt und zum Festland gebracht zu werden und dort mit einem Bus in die nächste größere Stadt Pakxe zu fahren. Dort hatten wir noch einige Stunden Zeit (Essen, Trinken in Dachrestaurant hoch über der Stadt, Marktbummel), bevor der sogenannte Sleeping Bus abens gegen dreiviertel acht nach Vientiene startete. In die quirlige Hauptstadt von Laos, den aufregenden City-Moloch, die Stadt, die niemals schläft. - Was natürlich völliger Quatsch ist. Ab spätestens 23.00 schläft Vientiene sehr wohl und sehr fest, den Rest der Zeit verbringt sie in einem permanenten Halbschlaf - was für Gasthaus-Bedienungen, Verkäufer und genaugenommen fast den gesamten Rest der Bevölkerung nicht zutrifft, bei denen hält dieser tiefenentspannte Zustand eigemtlich 24 Stunden am Tag an. Die Beschreibung eines Vielgereisten in einem Reisebuch kommt einem in den Sinn:
"Man hat den Eindruck, das gesamte Land ruht sich aus. - Man fragt sich allerdings: wovon?"

Der Sleeping Bus. - Angesichts früher zuhauf kennengelernter anderer Busfahrten hier (und woanders), die einen an die physischen und irgendwann auch an die psychischen Grenzen bringen können, ist er das Paradies auf Erden! Für verhältnismäßig wenig Geld hat man eine eigene Pritsche mit Kissen und Decke und kann die Fahrt im Liegen mit Blick aus dem Fenster verbringen, für Nachtfahrten (wie es die unsrige ja auch war) ist seitlich am Bus sogar noch ein Außensscheinwerfer angebracht, sodass man auch im Dunkeln sieht, was auf der Fahrt so vorüber zieht.

Der Entwickler dieser an sich wunderbaren Idee hat allerdings die Rechnung ohne die nicht zu unterschätzende Größe 'Laotische Straßenverhältnisse' gemacht. Zahlreiche... nun, "Unebenheiten", um die teilweise Wasserbüffel-großen (Jungtier) Schlaglöcher mal etwas scherzhaft zu umschreiben, sorgten dafür, dass speziell die Passagiere im ganz hinten (über der Hinterradachse) befindlichen Fünferabteil (das waren in diesem Fall übrigens wir) bei jeder Durchquerung kurzzeitig gen Decke abhoben, um wenig später von der in rasender Geschwindigkeit wieder nach oben schnellenden Liegefläche hart aufgefangen zu nehmen.
So bekam für die drei in ihre Decken gehüllt im Busabteil umherhüpfenden älteren Herren der Begriff für die asiatische Spezialität "Spring Rolls" eine ganz neue Bedeutung...

Für Bürste wurde die Bezeichnung für dieses Transportmittel hernach in 'No Sleeping Bus' geändert (No!!! Sleep!!! To Vientiiiiiene!!!), Stephan lag mit seiner Einschätzung eher in der Mitte (wie ja auch im Busabteil zwischen Bürste und mir), und ich fand's eigentlich genial - man konnte sich ausstrecken, sogar liegen, und wenn man müde genug ist, findet man auch Schlaf. - Spätestens nach der ersten Hälfte der Fahrt, wenn man durch die Rumfliegerei einfach aus Erschöpfung einschläft.

Insgesamt ca. 11 Stunden hatten wir dafür Zeit, gegen 7:00 morgens am nächsten Tag waren wir in Vientiene.

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