Dienstag, 5. Februar 2013

49 - Bagan

Nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen und ab nach Bagan.

Schon auf dem Weg vom... hihi.., nennen wir's ruhig mal "Flughafen"  (aber als Berliner sollte man sich bei diesem Thema mal lieber nicht so weit aus dem Fenster lehnen - dieser kleine Kiosk mit angeschlossener Start- und Landepiste ist immerhin geöffnet und es starten und landen Flugzeuge hier - wenn auch nicht allzu viele) zu unserem Hotel  (dank Bao Baos Organisation wartete schon ein Fahrer auf uns und nahm uns in Empfang)  fuhren wir an unzähligen Tempeln vorbei - auch wenn wir ja nicht mehr so viel schreiben wollen (können - aus Zeitgründen, siehe Beiträge weiter unten) nur so viel (bzw wenig) zur Erklärung:

Bagan  (auch Arimaddana oder Arimaddanapura, „Stadt Zerbrecher der Feinde“, und Tambadipa, „Kupferland“ oder Tassadessa, „Ausgedörrtes Land“) ist eine historische Königsstadt in Myanmar mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein. Der von Tempeln bestandene Bereich erstreckt sich über ca. 36 km² in einer versteppten Landschaft und bildet eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens.

Wer mehr (viel Interessantes)  über dieses Gebiet erfahren möchte, gebe einfach mal Bagan (Myanmar) bei Wikipedia ein, von wo auch dieser kurze Textausriss stammt.

Und auch das wieder:  uuuunglaublich!! Und nicht möglich, die Eindrücke wiederzugeben, die man sammelt, wenn man per Pferdekutsche, Fahrrad oder zu Fuß durch das Areal streift, wie wir es nun die nächsten 3 Tage taten, sich das Gebiet von einem 2009 errichteten Aussichtsturm oder hoch oben von einem der (wenigen) besteigbaren Tempeln ansieht.

Deshalb auch hier wieder: Lasst einfach Bilder sprechen. (Auch wenn  -auch hier-  wieder nicht annähernd wiedergegeben werden kann... ach, hört bloß uff! Einfach beeindruckend und sicher einer der Reise-Höhepunkte! -  ...Obwohl, das Essen hier war ooch immer n Hammer - schrob ich das schon...?)

48 - Brett Pit

Abends Abschlussabend bei Brett Pit in seiner gemütlichen Bude mit, hier soll dem geneigten Blogleser ein bisschen der Mund wässrig gemacht werden, wieder mal (aber wann war es das in den vergangenen Wochen mal nicht - so gut wie NIE, ist die Antwort!!!) LECKEREM Essen und ein, zwei Bier dazu. Striche auf den Deckel werden hier nicht gemacht, sondern einfach die leeren Gläser aufm Tisch stehengelassen und beim Rechnung-Machen zusammengezählt. Bzw. auf den Nebentisch gestellt, wenn der eigene nicht mehr reicht. - Naja....

Abschließend Verabschiedung von Brett, der sich ein bisschen in Paul verliebt hatte...
(Für Nichteingeweihte: es handelt sich um die Ente. Nicht um einen von uns!)

47 - Shwedagon III

Was das Beten allüberall hier betrifft, da gibt es viele Formen (siehe auch Bilder im Beitrag hierdrunter), ein jeder hat so seine eigene Art und Weise, zu innerer Einkehr zu finden....

46 - Shwedagon II

Wir bleiben kurz: 

Die nun nicht mehr frühen, sondern eher müden  (und aber schwer beeindruckten) Vögel holten anschließend ein bisschen Nachtschlaf nach, dann brachen wir noch einmal, diesmal gemeinsam, zum Stadt- und vornehmlich Parkbummel und (Nach-)Mittagessen auf, um zum Sonnenuntergang ein weiteres Mal die Shwedagon-Pagode aufzusuchen. Und dort weitere Stunden staunend zu verbringen.

45 - Shwedagon

Um es kurz zu machen - wir hatten ja vereinbart, das Ganze hier zu straffen, und das ist auch nötig, weil zum Zeitpunkt des Schreibens unsere Reise sich rapide ihrem Ende nähert und die noch nicht behandelten Tage hier noch ihren Niederschlag finden sollen - der eben erläuterte Reiseplan wurde genau so umgesetzt.

Nachdem wir unser Gute-Nacht-Bier in unserer Bretterbude genommen hatten  (eine sympathische Einheimischen-Pinte in Form einer, nun ja.. Bretterbude halt in der Nähe unseres Hotels - der noch sympathischere Wirt hieß naheliegender Weise Brett Pit - jedenfalls in unserem Sprachgebrauch), ging's ab im Bette, denn die beiden Vögel Bürste und Stephan... - als die beiden frühen Vögel hatten sich den Wecker für nächsten Tag  zu halb sechs schon gestellt, fingen dann zwar keinen Wurm, aber die unvergleichliche Atmosphäre ein, die morgens in der Shwedagon-Pagode herrscht, wenn die Touristen noch nicht da sind (außer die beiden genannten Vögel), sondern nur die Mönche und andere Buddhisten, die ihr Karma-"Konto" mittels Gebeten weiter aufbessern wollen, auf dass sie gut in den nächsten Abschnitt ihres Weges zur Erleuchtung starten (naja, etwas sehr vereinfacht und zugegebenermaßen leicht blasphemisch dargestellt, das Ganze - aber wir haben ja keine Zeit, und Buddha ist gutmütig und tolerant, und wird's so hinnehmen).

Schöne Stimmung, unglaubliches Bauwerk, diese einmalige Pagode im Herzen Ranguns, Anlaufpunkt von Millionen Buddh- und Touristen aus aller Welt.

Näher auf sie einzugehen würde Seiten füllen (und den Autor Stunden kosten), da kann jeder Interessierte ja mal selber nachschlagen, hier lassen wir der Einfachheit halber nur Bilder sprechen, den Reiz, den dieser riesige Sakralbau ausübt, vermittelt sich aber eh nur wirklich, wenn man selber (problemlos stundenlang) um den riesigen und wohl berühmtesten Stupa der Welt wandelt und sich von den 60 kleineren drumrum und den vielen kleinen und großen Tempeln und unzähligen Buddhas zu seinem Fuß verzaubern lässt.

Nur ein paar Zahlen: das Gewicht des über die Jahrhunderte verbauten Goldes wird auf 60 Tonnen geschätzt, es sind über 1100 Diamanten alleine an der Wetterfahne zu finden, über 4000 im restlichen Bereich, Saphire, Rubine ebenfalls und etliches anderes Edel-Gedöns, aber wie gesagt: für weitere Details bitte selber nachschlagen, oder einfach nur von den Bildern (hauptsächlich zu finden im nächsten Beitrag - also dem über diesem hier) beeindrucken lassen:

Montag, 4. Februar 2013

44 - Reiseplan

Nun, der Reiseplan für die - das war uns eigentlich vorher klar: viel zu kurze - Zeit stand also, und er sah folgendes vor:
Noch ein Tag hier in Rangun, den Morgen danach weiter per Flug nach Bagan (Tal der 1000 Pagoden), 4 Tage später mit dem Auto zum Inleesee (schwimmende Gärten und mehr) mit Zwischenstop am Mount Popa Kloster, (nur) 2 Tage dort, und dann weiter nach Ngapali ans Meer.
Viel zu wenig natürlich, nur ganz kurz angerissen die vielen Schönheiten des Landes, und dennoch: Anders ging's nicht, wir müssen mit dem Wenigen vorlieb nehmen und uns freuen, dass wir wenigstens dies erleben durften, und nun - da alles, wie gesagt, schon hinter uns liegt, können wir übereinstimmend zusammenfassen: Ja, da können wir uns wirklich glücklich schätzen, zumindest diesen kleinen "Ausschnitt" des Landes gesehen und im Rahmen der Möglichkeiten erfahren zu haben!
Auf dem Rückweg von Bao Bao noch ein Besuch "zum Anwärmen" für morgen in der Sule-Pagode, der zweitgrößten der Stadt, auch sehr beeindruckend, und trotz der vielen Menschen in ihr komischerweise ein Ort der Ruhe und der Entspannug - wie die so ne Atmosphäre immer hinkriegen, erstaunlich.
Anschließend zum Erholen von dem ganzen "Planungsstress" noch mal ein Besuch im Park, in dem es  -verrückte Welt!-  eine -jawohl-  Rodelbahn gibt!! Ein großes Gebäude mit dicken Thermotüren wie vor den Boxen eines Leichenkellers in der Gerichtsmedizin, und drinnen Kunstschnee und Eis, auf dem man mit dicken Autoreifen herumschlittern und -rodeln kann. Bei 30 Grad Außentemperatur standen wir schwitzend vor den draußen angebrachten Monitoren und schauten dem unwirklichen Treiben drinnen zu. Äämäääääsing!!
Auf Schnee und Eis verzichteten wir gern, ist dies doch eins jener Dinge, dem wir bewusst hierher entflohen waren, aber eine virtuelle Achterbahnfahrt  (dem Aufenthaltsort angemessener als das eben Beschriebene durch den Dschungel) in dem kleinen 3D-Kinoraum nebenan machten wir dann aber mit.
...und wir trugen Sonnenbrillen.......

43 - Harte Arbeit

Nächsten Tag wollten wir uns um die Organisation unserer weiteren Zeit hier kümmern. Hotels hier in Rangun und Ngapali (dem Strandort am Meer, wo wir die letzten 6-8 Tage unserer Reise ausklingen lassen wollten) hatten wir schon von zu Hause aus gebucht, die Zeit dazwischen war noch offen. Alles auf sich zukommen zu lassen und kurzfristig immer am Ort selbst auf eigene Faust zu organisieren, wie sonst auf Reisen üblich, ist in Myanmar, so haben wir uns von verschiedenen Seiten sagen lassen und von kürzlich Hiergewesenen im Internet gelesen, nicht ganz so leicht - Hotels sind neuerdings schnell ausgebucht - momentan gibt es einen regelrechten Run auf dieses sich seit ein, zwei Jahren immer weiter öffnenden Landes, das sich gerade zum Touristenmagnet entwickelt und mit dem relativ plötzlich über Birma hereingebrochenen Boom in einigen Bereichen noch nicht ganz Schritt halten kann. Busverbindungen selber klarzumachen ist auch nicht immer einfach, ähnlich ist es mit dem Buchen von Inlandsflügen, zumal die Internetverbindungen, zwar vielerorts in Hotels per WLAN erreichbar sind, aber eine Eigenschaft mit der hiesigen Stromversorgung teilen: Sie brechen recht regelmäßig und zuverlässig zusammen.

Um uns in Sachen weiterer Reiseplanung nicht unnötig Stress zu machen und wertvolle Zeit damit zu verplempern, entschieden wir uns, es mal zu versuchen, ob Bao Baos freundliche Hilfsbereitschaft am Ende nur eine große Abzocke sein würde oder eine wirkliche Hilfe.

Um es vorweg zu nehmen: Es war eine sehr gute Entscheidung, unsere Grob-Pläne erst mit ihm zu besprechen, uns Vor- und Nachteile einzelner Teile davon erläutern zu lassen und am Ende ihm die Organisation von allem zu übertragen. Wenngleich es auch ein hartes Stück Arbeit war, zu einem Ende zu kommen, immer wieder wurde neu geplant, verworfen, geändert, doch nach viereinhalb (!) Stunden stand unser Reiseplan.
Alle Flüge (von denen in der Tat mehrere zuerst auf dem Plan stehende ausgebucht waren) waren gebucht, ebenso die Hotels an den jeweiligen Zielorten, eine Tagesfahrt mit PKW und Fahrer (selber fahren is hier für Langnasen nicht - akzeptiert werden nur birmesische Führerscheine) und selbst eine Bootstour auf dem Inlesee (einem unserer Ziele) wurde schon klargemacht und die Verlängerung unseres Aufenthalts im Strand-Hotel in Ngapali (nötig geworden, weil es an den von uns geplanten Tagen keine Flüge mehr gab) war auch organisiert. Bao Bao hatte ganze Arbeit geleistet, und dies ohne einen Versuch uns was aufzuquatschen und immer freundlich und mit Engelsgeduld auf unserer Wünsche und vor allem alle ständigen Wunschänderungen eingehend. Und nicht zuletzt zu einem Preis, der nicht unbedingt billig war, aber trotzdem weit unter dem lag, was wir befürchtet hatten. Und im Nachhinein (ich schreibe jetzt ja schon am Ende des Urlaubs) kann man einschätzen: Er war für das, was alles damit finanziert wurde und vor allem was alles ohne Ausnahme nahezu unheimlich reibungslos  geklappt hat, mehr als nur gerechtfertigt!!

Hier Bürste am Planungstisch während einer kurzen Verhandlungspause...

42 - Walk in the Park

Nach dem Aufwachen schlenderten wir weiter durch den Park, vorbei an Elefanten (wenn auch keinen richtigen) und einem schwimmenden Theater in Pagodenform, genossen einmal mehr den Sonnenuntergang und nahmen auf dem Rückweg schon mal den ersten Blick aus der Ferne auf das weltberühmte Highlight der Stadt.

41 - Rangun

Die Horrorgeschichten über komplizierte Einreise ins Land, verschärfte Kontrollen des Gepäcks, gut überlegen, ob man Handys überhaupt mitnimmt ins Land, und wenn, dann möglichst nie zeigen, alles Quatsch - inzwischen jedenfalls, vor ein paar Jahren war's ja wohl noch so. Relaxter Airport, tiefenentspanntes und superfreundliches Personal, meine Frage, ob die Einfuhr unserer Tablet-Computer deklariert werden müsse, wurde nur milde lächelnd mit einem Kopfschütteln quittiert, selbst die Tatsache, dass Stephans Einreiseformular mit allen persönlichen Angaben und Woher, Wohin, Wie lange auf geheimnisvolle Weise zwischen Flugzeug und Terminal verloren gegangen war, interessierte keine Sau - unser Gepäck wurde gar nicht kontrolliert.
Innerhalb 5 min waren wir durch und standen vorm Flughafen. Gestählt durch Erfahrungen von anderswo schüttelten wir alle auf uns mit Angeboten für Taxis und Hotels Wartenden ab, die nicht mal auf uns eingestürmt waren, sondern nur freundlich gefragt hatten, und sich sofort wieder diskret entfernten, als wir bedeuteten, dass wir erstmal in Ruhe ankommen und uns kurz sortieren wollten.
Da wir ja aber ein Taxi zu unserem bereits gebuchten Hotel in der Innenstadt brauchten, gingen wir dann doch auf ein Angebot ein. Freundlich stellte sich dann "Bao Bao" vor (der gar nicht so hieß, den wir intern fortan aber so nannten, weil sein Name so ähnlich klang), erkärte uns, dass er ein Reisebüro im Olympic Tower betreibe und er uns behilflich sein könne, wenn wir Touren, Fahrer, Flüge oder Hotels an anderen Orten buchen wollten und akzeptierte sofort unser "Vielen Dank, WIR besuchen SIE", nachdem er angeboten hatte, uns nächsten Tag im Hotel aufzusuchen und uns ein paar Vorschläge zu machen. - Ein sehr angenehmer erster Eindruck von Land und Leuten. (Der sich auch im weiteren Verlauf der Reise, so viel sei vorweggenommen, nicht ändern sollte)
Mit dem Taxi dann also ca. 20 min in die Innenstadt zu unserem Hotel. Auch dort: Lächelnde Freundlichkeit allüberall, das Wort aufdringlich kommt im Wortschatz der Birmesen nicht vor, so viel ist sicher, die Worte nett, höflich, aufgeschlossen umso mehr, ein Eindruck, der sich auch in den folgenden Tagen nur erhärtete.
Einchecken im "Clover", 10 Gehminuten von der Hauptattraktion, der Shwedagon-Pagode und in unmittelbarer Nähe eines wunderschönen großen Stadtparks rund um den Kandawgyi-See.
Genau dorthin verkrümelten wir uns nach dem Bezug der Zimmer, genossen die Ruhe nebst Geräuschen irgendwelcher exotisch klingender Vögel und testeten dann nach einem leckeren Imbiss unsere ersten Myanmar-Biere an einer lauschigen kleinen Bude direkt am See an.
Und stellten fest: Bier macht auch in Birma müde:

40 - Welcome to Myanmar

Nun, da ich mir für die folgenden 3 Wochen nun doch keinen anderen Aufenthaltsort als den ursprünglich aviserten überlegen musste  (vgl. untenstehende Beiträge zum Myanmar-Visa), verfolgten wir weiterhin unseren eigentlichen Plan und bereiteten uns auf den Flug nach Rangun vor. Die Vorbereitungen bestanden hauptsächlich darin, Ballast abzuwerfen, sprich: unsere Rucksäcke nur mit dem Nötigsten für unsere Restzeit befüllt zu lassen und alles Andere in unserem Hotel zu hinterlegen, wohin wir nach unserem Birma-Aufenthalt zurückkehren wollen.

Dabei machten sich bei allen dreien schon einige Sorgenfalten auf der Stirn breit bei dem Gedanken daran, dass nach dieser Rückkehr ja wieder ALLES in diesen Rucksack rein muss. Besonders bei einem, bei Herrn "Nimmick" Bürste. Dieses "Nimmick", meist kombiniert mit "Scheißejal, jip her, wieviel?" war nämlich bislang einer der am häufigsten gebrauchten Aussprüche von ihm, vornehmlich hervorgebracht auf Märkten, in Geschäften oder bei fliegenden Händlern, Orte, wo sich Genannter seeehr gern aufhielt. Und dort meist auch für beträchtlice Umsatzsteigerung sorgte. So gingen nicht nur etliche Bekleidungsstücke in seinen Besitz über, sondern u.a. auch eine Flöte ("Nimmick, jip her, ick bin der Flötenschlumpf"), undefinierbare Flugobjekte, die schön leuchten, wenn man sie mittels Schnippsgummi in die Luft schießt (allerdings nach der 3. oder 4. Landung das Zeitliche segnen) oder eine ca. 40x50 cm große Zeichnung - besonders gut geeignet für den Rucksacktransport....
Naja, bis zu diesen Sorgen waren's ja noch paar Wochen.

Nächster Morgen dann:  Zum Flughafen hatten wir's ja nicht weit, einfach über die aus der Hotellobby führende Brücke direkt in das Terminal hinein, 10 min nach dem Frühstück standen wir schon am Eincheck-Schalter.

Abflug, Flug und Landung ohne nennenswerte Ereignisse, raus ausm Flugzeug und rein ins überschaubare Flughafengebäude, und wir waren da:
Welcome to Myanmar!

Neuland.

Sonntag, 3. Februar 2013

39 - One day in Bangkok

Wach warnwa nu.

Vom Bahnsteig führte ein Brückengang praktischerweise direkt in die Hotellobby, an deren Rezeption wir erfuhren, dass unser Zimmer erst gegen 14.00 fertig sein würde, also in ein Taxi geschwungen und zum Weekend Market. Der ist so groß, dass es eines Orientierungsplanes bedarf, den es am Eingang gratis mit auf den Weg gibt, Bernau oder sagnwa mal Oschatz beispielsweise würden auf der Fläche wohl bequem Platz finden.
Hier gips einfach alles, und einiges nach unserem Geschmack fanden wir auch.

Anschließend mit U-Bahn (Ein- und Ausstieg vom und auf den Selbstmörder-unfreundlich per Glaswand gesicherten Bahnsteig sind genauestens geregelt - siehe Foto) und Skytrain (ein hoch über der Stadt verkehrender Nahverkeehrszug) zum Chao Phraya, dem Bosperus-ähnlichen Fluss, der Bangkok durchquert und auf ihm eine kleine Bootsfahrt unternommen - mit touristisch eher durchschnittlichem Wert. - Abends natürlich in die unvermeidliche Khao San Road und dort selbigen ausklingen lassen.

38 - Tach, Thailand! Nachtzug nach Bangkok

Der Nachtzug von der laotischen Grenze nach Bangkok ist eine sehr angenehme Art zu reisen - jedenfalls, wenn man die 1. Klasse statt der 2. oder gar 3. wählt. Sie kostet zwar 50,- statt der 25,- $ für die 2., was aber für die lange Strecke immer noch ein sehr preiswertes Vergnügen ist (wieviel km sind's noch mal gleich, Frank?). Alle Berichte, die wir von den Fahrten in der "Holzklasse" (im Sinne des Wortes) vorher hörten und lasen, ließen nur diese Entscheidung zu - für jugendliche Backpacker, die keine Härte scheuen, da die dadurch gesparten 25,- $ zwei Tages-Budgets entsprechen, zweifelsohne eine Alternative (und mit Sicherheit ein Erlebnis), doch für uns ältere Herren ohne den nötigen Anreiz - ein paar Vorteile muss die Zugehörigkeit zur Generation 50+ ja nu schließlich auch haben!

Luxuriös ist auch diese 1. Klasse nicht zu bezeichnen, aber sie nur ausreichend zu nennen, würde es auch nicht treffen - immerhin gibt es ein Bett (jeweils 2 pro Kabine), einen Stewart, der Essen (Abendbrot sowie Frühstück am nächsten Morgen) und Getränke ins Abteil bringt und die Betten runter- und morgens wieder hochklappt und saubere Laken, Kissen und Decke für die Pritschen. Diese sind lang genug und ausreichend bequem, diese ca. 12 Stunden währende Fahrt angemessen angenehm hinter sich zu bringen. Alles wunderbar.

Etwas nervenaufreibend wurde es dann allerdings doch noch, als wir nach dem Frühstück im Abteil saßen und Bürste mittels seiner Online-Karte auf dem Smartphone (auf der dank GPS ständig unser aktueller Aufenthaltsort zu bestimmen ist)  feststellte: "Kiek ma, jetz kommwa gleich an dem Flughafen vorbei, von dem wa morgen abfliegen. Mal sehen, ob wa unser Hotel sehen."
Erklärend muss hinzugefügt werden: Wir hatten online ein Hotel genau gegenüber des Airport-Terminals gebucht, weil wir am nächsten Morgen von hier aus weiter nach Rangun, Myanmar fliegen wollten (VIisa hatten wir ja nun alle) und uns nicht vorher durch die hoffnungslos zugestaute Stadt  quälen wollten. Der Bahnhof, auf dem wir mit unserem Zug in ca. 35 min ankommen sollten, lag aber ganz woanders, sodass uns danach noch eine recht weite Taxifahrt von dort zu unserem Hotel am Flughafen bevor stand. Und jetzt fuhren wir mit unserem Zug genau dadran vorbei. "Ach, kiek ma, da isset ja!" - Wir freuten uns, sah ganz gut aus, die Hütte... - In diesem Moment bremste quietschend unser Zug.

Hier gab's also auch noch nen Bahnhof.
"Wenn wir hier schon aussteigen würden, bräuchten wir nur über diese Brücke da vorne und wären im Hotel. Dann bräuchten wir nicht erst mit dem Taxi die ganze Stre..." - "QUATSCH NICH, RAUS!!!" - Wie gesagt: Etwas nervenaufreibend war's schon - noch vereinzelt im Abteil rumliegende Rapeiken zusammenschmeißen, Rucksäcke schultern und durch die viel zu enge Tür quetschen, und: "STEPHAAAN!!" (der im Nachbarabteil vor sich hindöste und gerade versuchte wachzuwerden - mehr oder weniger erfolgreich...) "Hä?" - "Wir müssen raus!". Der schon aus der Wagentür raushängende und die Hand zum Zeichen zur Weiterfahrt hebende Zugschaffner, der nun wütend unaufhörlich "Quick!Quick!Quick!" rief, trug nicht zwingend zur Entspannung der Situation bei.... (Nicht "Quiek!" Er rief "Quick!)

Nur eine halbe Sekunde nachdem drei große Rucksäcke samt ihrer Träger vorne dran auf den Bahnsteig gepurzelt waren, fuhr der Zug wieder an, noch bevor der missmutig auf uns runterschauende Schaffner seine Tür geschlossen hatte.

Puh!

37 - Tschüss Laos!

Abends ein weiteres Mal Schlendrian über den großen Markt am Fluss, ein paar schöne Mitbringsel entdeckt und erhandelt und nächsten Tag nach Ausschlafen, Frühstück und Rucksackpacken  (die für Vang Vieng aussortierten Sachen, um mit leichtem Gepäck zu reisen, mussten ja nun wieder reingewergelt werden in die Backpacks - zusammen mit dem neu erworbenen Zeugens...) und gegen 13.00 per Zubringer zum Bahnhof vor der Stadt mit superaufregendem Bahnhofsviertel davor - siehe Foto, so kann ein Hauptstadtbahnhof auch aussehen...- gebracht worden, von wo aus ein Zug bis zur thailändischen Grenze fährt. Meines Wissens ist das die einzige Bahnstrecke in Laos, aber das wird Frank sicher korrigieren, oder vielleicht sogar bestätigen. (Siehe sicherlich in Kürze hier drunter erscheinender Kommentar meines großen Bruders)

Jedenfalls ist sie sehr kurz, wir fuhren nur 20 - 30 min und waren an der Grenze zu Thailand, wo schon unser Zug nach Bankok bereitstand, auf einen bestimmten Wagon freute sich Bürste schon besonders... - siehe Bild.

Grenzformalitäten nahmen eine weitere Stunde in Anspruch, ein letztes Beerlao dazu, und das war's dann mit Laos.

Wunderschön war's wieder, auch wenn sich seit meinem letzten Besuch in diesem Land eine ganze Menge verändert hat, nicht ALLES zum Positiven, aber das sind halt die Begleiterscheinungen, wenn dieser einstige "Geheimtipp" von immer mehr Touristen besucht wird. Darüber zu klagen wäre aber unsinnig, ich gehöre ja selber zu denen....

36 - Back in Vientiane - Myanmar-Visa???

Nächster Tag wieder Erholung, bei Stephan und Bürste in Form einer kleinen Paddeltour, und tags drauf entspannte 3-Stunden-Bustour zurück nach Vientiane, wo in unserem Hotel unsere restlichen Klamotten, einschließlich frischgewaschener Sachen warteten. Und was noch?

Jawohl: Freudestrahlend übergab mir Mr. Rießeptschen meinen Pass. Mit Visum für Myanmar drin!
Na bidde!

35 - Loch im Berg

Wie angekündigt: Jetzt wird ein bisschen gestrafft.

Die weiteren Tage in Vang VIeng wurden ausgefüllt mit Nichtstun bzw. Blogschreiben (da funktionierte das noch etwas einfacher), wofür das Ambiente nur zu gut geeignet war - man konnte pendeln zwischen der eigenen Terrasse und dem gemütlichen wandlosen "Liege-Restaurant", wo man manchmal auch vom zwar reichlich vorhandenen (bis zu 7 Leute), aber an der Kundschaft eher nur so mittel interessierten Personal zur Kenntnis genommen wurde und dann auch einen Drink bekam. Wenn die Bestellung auf dem Weg zur Theke nicht schon wieder vergessen wurde. Nun, so konnte man nicht zu schnell betrunken werden.

Aber nicht nur:
Am zweiten Tag nach Ankunft gab's nen herrlichen Ausflug. Herrlich zumindest, wenn man auf Radeln in glühender Hitze mit schlechten und zu kleinen Fahrrädern auf staubigen, leicht bergigen Buckelpisten steht. Und WIR verwegenen, allen Widrigkeiten trotzenden Globetrotter stehen natürlich auf GENAU so was! Und rufen mit rauem kehligen und verächtlichem Lachen in den Wind "Was denn? Ist das alles?!" - Na gut, zumindest Wind war ja gar keiner... - hätte die Hitze auch nur erträglicher gemacht.

Doch der Ritt wurde belohnt.
Zunächst mit einer recht abenteuerlichen, steilen, in den Fels eines hohen Berges gehauenen..., nun ja..."Treppe"? Ein Steig trifft's wohl eher. 200 m nach oben (bloß nicht umdrehen und runtergucken - und nicht an den Rückweg denken! [Nüscht für Dich, Frank!!]).

Doch dann: In 200 m Höhe ein Loch im Berg, durch das man in eine riesige Höhle steigt.
Diese weit verzweigt mit Gängen und Kletterstiegen - auch mit metertiefen Löchern, auf deren Grund vermutlich genauso spitze Stalagmiten nach oben ragen wie sonst hier überall - so genau wollte man das gar nicht wissen. Lieber schön drauf konzentrieren, nirgends daneben zu treten! Ohne Taschenlampe ist's dort stellenweisse tatsächlich lebensgefährlich, denn schon einige Meter tief in die Höhle hinein ist's stockduster.

Zweifellos  das Highlight: ein.... tja, wieviel eigentlich? 15? 20 Meter hoher? Kuppelbau jedenfalls. In deren Mitte eine liegende goldene Buddha-Figur, was die Mystik der ganzen Atmosphäre hier drin nur noch mehr verstärkte.
Lange hielten wir uns auf, hier mitten im Berg, stolperten mal in den einen Gang, kletterten über nen anderen Felsbrocken, schrammten uns die Schienbeine auf an spitzem Gestein und knallten mit dem Kopf gegen viel zu niedrig hängende Stalagtiten.

Schön, sehr schön war's trotzdem. Oder gerade deswegen.

Aber wir wollen ja straffen:
Mit leicht gummierten Kniekehlen den Berg wieder runtergekraxelt und zur Belohnung an dessen Fuß ein seeeehr erfrischendes Bad in der "Blaue Lagune" genanntem Wasser genommen, härrlisch!

Rückweg wie Hinweg: ein Lacher also.
Abends zweite Belohnung: lecker Abendbrot und kaltes Beerlao vor unwirklichem Sonnenuntergang.
- Nachdem uns die Bedienung gesehen hatte. Und diese dreiviertel Stunde verging aber wie im Fluge.....